Rollgerüst kaufen: Modelle im Vergleich und Ratgeber

Viele wiederkehrende Arbeiten an Fassaden, Raumdecken, Pflanzungen oder anderen hoch liegenden Punkten können nicht ohne Hilfsmittel erreicht werden. Leitern sind in vielen Fällen unpraktisch, da durch das ständige Umstellen der Arbeitsfluss ständig unterbrochen wird. Zudem steht auf einer Leiter nur eine sehr beschränkte Möglichkeit, Arbeitsmittel und Werkzeug zu lagern. Der Aufbau eines festen Gerüstes ist aufwendig und teuer.

Die ideale Lösung bietet ein Rollgerüst, oft auch als Fahrgerüst bezeichnet. Die auf Rollen gelagerten Gerüste bestehen aus leichtem Aluminium und sind schnell und meist schraubfrei aufzubauen. Sofern die Bodenbeschaffenheit ein stabiles Aufstellen ermöglicht, eignen sich die Gestelle für Arbeiten am Gebäude und auf dem Grundstück bis zu Höhen von 14 Metern.

Arten, Größen und Rollen

Standardbreiten für Rollgerüste liegen zwischen 1,50 und drei Metern. In diesem Maßbereich ist das komfortabel Arbeiten von zwei Personen gleichzeitig möglich. Die gängige Belastungskapazität von 200 Kilogramm pro Quadratmeter Standfläche erlaubt das Ablagern mittelschwerer Baustoffe und Werkzeuge. Die gängigen Tiefen der Gerüste betragen zwischen sechzig und achtzig Zentimetern. Für größere Projekte und Deckenarbeiten sind außerdem Tiefen von 1,50 und 1,80 Metern erhältlich.

Um dem Rollgerüst die notwendige Standstabilität zu geben, werden unterschiedliche höhenabhängige Rollenanbringungen. Kleine Modelle mit Arbeitshöhen bis etwa sechs Meter verfügen über Drehrollen an den vier unteren Eckpunkten der seitlichen Gerüstrahmen. Höhere Fahrgerüste besitzen Rollenausleger, die aus an die Rahmen angeschweißte Horizontalstangen bestehen. Zusätzliche Standfestigkeit schaffen deltaförmig ausklappbare oder einhängbare Stützgestänge an den Gerüstecken.

Unterschiedliche Höhenangaben

Bei den Händler- und Herstellerangaben zu der Höhe von Roll- und Fahrgerüsten müssen zwischen Arbeits-, Stand-, Belag-, Plattform- und Reichhöhe unterschieden werden. Die Angabe der Arbeitshöhe bezeichnet im Stand erreichbare Höhe, die im Normalfall mit 1,50 Metern definiert wird. Beim Rollgerüst kaufen muss allerdings auf diese Massinterpretation geachtet werden, da Hersteller auch andere Höhendifferenzen nutzen.

Die Stand-, Belag- oder Plattformhöhe bezeichnet den höchsten Lagerpunkt, auf dem eine Tragebohle des Gerüsts eingehängt werden kann. Mit der Reichhöhe wird der höchstmöglich erreichbare Punkt angegeben. Auch hier kann es zu Toleranzen kommen, da nicht alle Hersteller die gleiche Körperlänge der Arbeitspersonen voraussetzen.

Hersteller und Preisspanne

Wenn Sie ein Rollgerüst kaufen möchten, bieten Ihnen vier renommierte Hersteller umfangreiche Produktpaletten an. Hymer, Krause, Layher und Zarges bieten ihre Aluminiumausführungen für Arbeitshöhen von drei bis 14 Metern an. Eine etwas kleinere Modellauswahl finden sich bei den Herstellern Euroline, Hailo, Plettac und Strukturo.

Das Fahrgerüst kaufen Sie idealerweise nach der verlässlichen Messung der Arbeitshöhe. Berücksichtigen Sie dabei auch die Körpergröße der Nutzer, gegebenenfalls das Personengewicht und das Wachstum von Pflanzen, wenn Sie mit dem Gerüst Garten- und Pflanzungspflege ausführen möchten. Für Arbeitshöhen zwischen drei und sechs Metern sollten Sie mit Anschaffungskosten zwischen 300 und 600 Euro rechnen.

Neu oder gebracht kaufen oder mieten

Sollte sich eine dauerhafte Anschaffung für Ihre Nutzintervalle nicht lohnen oder wenn Sie nur für ein Einzelprojekt das Gerüst benötigen, können Sie ein Fahrgerüst mieten. Professionelle Baugeräteverleiher, Baustoffhändler und manche Baumärkte bieten Leihgerüste an. Vor dem Rollgerüst mieten sollten Sie neben dem reinen Mietpreis auch Faktoren wie den Zeit- und Kraftstoffverbrauch berücksichtigen.

Eine weitere Alternative bietet sich, wenn Sie ein Rollgerüst gebraucht kaufen. Auf den einschlägigen Onlineforen finden Sie in großer Auswahl die Modelle der renommierten Hersteller. Durchschnittlich können Sie mit Preisvorteilen zwischen zwanzig bis dreißig Prozent gegenüber Neuware kalkulieren. Denken Sie bei jedem Kauf auch an die Lagerung des Gerüsts, deren Platzbedarf bei den unterschiedlichen Marken stark variieren kann.