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Neues Plastiktüten Gesetz: Was Verbraucher wissen müssen

neues plastiktüten gesetz

Ab diesen Monat ist es soweit: Waren sie bisher meistens gratis, kosten Plastiktüten in
den meisten Läden jetzt zusätzlich. Grund dafür ist eine neue Öko-Richtlinie der EU. Wie
hoch der Preis ausfällt, sieht das Plastiktüten Gesetz nicht vor. Demnach können
Ladenbesitzer den Preis selbst bestimmen. Bei Karstadt beispielsweise liegt der Preis
pro Tüte je nach Größe zwischen 5 und 30 Cent, bei Media Markt zwischen 5 und 50
Cent. Rossmann verlangt 10 Cent pro Kunststoffbeutel.

Eine Auswertung des Umweltbundesamtes zeigt: Durchschnittlich 71 Plastiktüten
verbraucht ein Einwohner der BRD im Jahr. Ziel der EU ist es, durch das Plastiktüten
Gesetz den Verbrauch bis 2025 auf 40 Tüten pro Einwohner zu reduzieren. Grundlage
ist ein freiwilliges Abkommen zwischen dem Handelsverband Deutschaland und der
Bundesumweltministerin Babara Hendricks. Von dem Abkommen ausgenommen sind
dünnwandige Tüten wie sie Verbraucher von der Obsttheke kennen.

500 Jahre bis Plastikbeutel abgebaut sind

Ein halbes Jahrtausend dauert es, bis eine Plastiktüte zerfällt. In den Ozeanen treiben
riesige Inseln aus Plastikmüll. Laut Bundesumweltamt beläuft sich der Plastikmüll hier
auf 140 Millionen Tonnen. Es wurde schon eine Ansammlung gesichtet, die größer ist als
Indien. Fische und andere Meerestiere nehmen kleine Kunststoffteile durch die Nahrung
auf. Das schadet nicht nur den Tieren selbst, sondern auch dem Menschen, der sich von
Ihnen ernährt.

Verbraucher begrüßen Plastiktüten Gesetz

Dabei besteht in den meisten Fällen keine Notwendigkeit zur Plastiktüte zu Greifen. Diese ließe sich auch problemlos durch einen wiederverwertbaren Stoffbeutel ersetzen.
Kein Wunder also, dass das neue Plastiktüten Gesetz nicht nur bei Umweltschützen,
sondern auch bei vielen Verbrauchern auf Anklang stößt. Das ergab eine Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts You Gov. Demnach sind rund die Hälfte der Verbraucher
sogar dafür, Plastikbeutel gänzlich zu verbieten.

Irland als Vorbild

Schaut man auf andere Länder, die das EU Abkommen bereits durchgesetzt haben, ist
mit einem deutlichen Rückgang der Nutzung von Plastiktüten zu rechnen. In Irland,
Finnland und Dänemark gibt es bereits heute eine Gebühr auf die umweltschädlichen
Tragebehälter. In Irland beispielsweise sieht das Plastiktüten Gesetz einen Betrag von
22 Cent pro Tüte vor. Der Erfolg gibt dieser Maßnahme recht. So konnte der Verbrauch
an Plastikbeuteln innerhalb von 15 Jahren auf 5 Prozent von dem Ausgangswert
reduziert werden. Kamen damals auf jeden irischen Einwohner durchschnittlich noch
320 Kunststofftüten , sind es 2014 nur noch 16.

Kritik

Auch wenn die überwiegende Mehrheit das neuen Plastiktüten Gesetz begrüßt, gibt es
auch kritische Stimmen. So sehen einige Verbraucherschützer einen Einschnitt in das
Konsumverhalten.

Vielen Umweltschützern gehen die Regulierungen der EU hingegen nicht weit genug. Sie
bemängeln Schlupflöcher in der Umsetzung. So sind beispielsweise
Tiefkühltragetaschen von einer Gebühr ausgenommen. Dabei sind gerade diese
besonders umweltschädlich.

Ferner wird die vergleichsweise lasche Kontrolle des Plastiktüten Gesetzes kritisiert.
Verbände und Unternehmen beauftragen für die Kontrolle einen Drittanbieter.
Verbraucher und Umweltbundesamt haben keinen Einblick in die Kontrollergebnisse.
Als Fazit bleibt, dass es sich in Sachen Umweltschutz um einen Schritt in die Richtige
Richtung handelt. Was die Transparenz hinsichtlich der Kontrolle der Umsetzung
angeht, besteht sicherlich noch Optimierungsbedarf seitens der Gesetzesgeber.



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